Steckdosen-Talk

Der Künstler Christoph Höschele hat einen fantastischen neuen Film über E-Mobilität fertig gestellt, oder vielmehr über die Veränderungen im Strassenbild, die durch die E-Tankstelle entstehen. Es ist lustig, und irgendwie auch deprimierend. Am Samstag, 11. Mai 2024 feiert der Film „Von Steckdose zu Steckdose“ Premiere in der „Kunsttankstelle“ Ottakring in der Grundsteingasse in Wien. Ich freue mich, in diesem Rahmen mit Christoph und Ernst Logar über den Film, die Steckdose und vieles anders Lustige und Deprimierende unserer fordernden, aber energiesauberen Zeit zu sprechen. Um 19 Uhr beginnt’s.

Link: kunsttankstelleottakring.at

Link: Christoph Höschele

flyer©christoph höschele

Massilia: Marseille!

Crazy Stadt: hügelig, powerig, konsumfreudig, historisch, unberechenbar, selbstbewusst, sexy. Mein erster Besuch im September 2023 war von Ambivalenzen geprägt: Der alte Hafen eine einzige Kneipenmeile, zugegeben, da gab es auch fantastisches, arabisch-inspiriertes Essen, aber ein Lokal neben dem anderen? Gleichzeitig sehr sorgfältig und dezent renovierte alte Bausubstanz wie das Fort Saint Jean oder die Vieille Charité. Dieses ehemalige Hospiz (gebaut 1671-1745) von Pierre Puget ist ein wunderbarer Ort der Ruhe, heute auch als Ausstellungsort genutzt. Und: das Mucem von Rudy Riciotti ist tatsächlich ein grossartiges Museum, die Ausstellung mit Videos zur französischen Alltagsgeschichte in der ‚Médinathèque‘, gehörte zum Besten, das ich seit langem gesehen habe. Alors on danse!

Architekturikonen müssen leiden (XXVI)

Triest/Italien: Die Risiera di San Sabba ist ein 1913 errichtetes Speichergebäude für Reis an der Grenze zu Muggia. Im Zweiten Weltkrieg war es unter Deutscher Besatzung ein Konzentrationslager für politische Gefangene, in dem über 2000 Menschen ermordet wurden. Das Lager diente auch als Transitstation für jüdische Menschen, die nach Auschwitz deportiert wurden. Der Gebäudekomplex wurde teilweise abgerissen und beherbergt heute ein Museum zur Lagergeschichte. Die eindrückliche Transformation zu einem architektonischen Mahnmal, das nichts vorgibt und alles offenlässt, stammt vom Triestiner Architekten Romano Boico, der das Gebäude in den 1970er-Jahren umbaute. (Fotos: Juli 2023)

Von Orten und Nicht-Orten

Es braucht einige Fantasie, um in Wiens Donau-City einen poetischen Spaziergang zu inszenieren. Matthias Klos und Hans-Jürgen Poëtz haben sich daran gewagt und ein Projekt lanciert, dass die „Nullebene“ dieses Stadtteils in den Fokus nimmt. Mein Beitrag für den poetologischen Rundgang versucht die stadtplanerischen Versäumnisse zusammen mit der Local Brigitte Redl-Manhartsberger vor Ort zu analysieren. Fazit: Es könnte so viel besser sein!

Hier liest du den Beitrag: Über der Nullebene // Auf der Donauplatte